Was ist Zahnfleischvergrößerung: Ursachen, Symptome, Behandlung, Klassifikation, Epidemiologie
Gingiva ist der medizinische Begriff für Zahnfleisch. Es ist der Teil der Mundschleimhaut, der den Alveolarknochen bedeckt und die Zähne umgibt. Es erstreckt sich über den Ober- und Unterkieferknochen und spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung und dem Schutz unserer Zähne. Ein gesundes Zahnfleisch erscheint im Allgemeinen in der Farbe korallenrosa mit Melaninpigmentierung bei einigen Personen. Die Gesundheit des Zahnfleisches kann bei der Diagnose verschiedener parodontaler Erkrankungen und Munderkrankungen hilfreich sein. Es hilft auch bei der Früherkennung und Vorhersage verschiedener zugrunde liegender systemischer Störungen.
Die Gingiva kann grob in 3 Teile eingeteilt werden:
- Freie Gingiva/Randgingiva
- Befestigtes Zahnfleisch
- Interdentale Gingiva / Interdentalpapille
Marginale Gingiva ist das freie Ende der Gingiva, das den Zahn kragenartig umgibt. Attached Gingiva ist der unbewegliche Teil der Gingiva, der sich vom Attachment-Ende der marginalen Gingiva bis zur Alveolarschleimhaut erstreckt. Die interdentale Gingiva (auch als interdentale Papille bekannt) ist der v-förmige Teil, der den interdentalen Bereich einnimmt; dh der Bereich zwischen zwei benachbarten Zähnen. Der vertiefte Teil der interdentalen Gingiva (Col genannt), der sich unterhalb des proximalen Kontaktbereichs von 2 angrenzenden Bereichen befindet, ist sehr anfällig für Infektionen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Gingivavergrößerung?
Die Gingivavergrößerung ist ein multifaktorieller Zustand, der durch eine abnormale Größenzunahme der Gingiva gekennzeichnet ist. Es ist das häufigste Merkmal jeder Zahnfleischerkrankung. Abgesehen davon, dass es unangenehm und unästhetisch aussieht, kann eine Gingivawucherung Beschwerden und Schwierigkeiten beim Sprechen und Kauen verursachen. In bestimmten Fällen kann eine Zahnfleischvergrößerung auch zu Blutungen und üblen Gerüchen aus der Mundhöhle führen.
Klassifikation der Gingivavergrößerung
Gingivavergrößerung kann grob klassifiziert werden als:
- Lokalisiert: Auf einen einzelnen Zahn beschränkt.
- Generalisiert: Betrifft die gesamte Gingiva.
- Marginal: Nur auf die marginale Gingiva beschränkt.
- Papillär: Begrenzt auf die Interdentalpapille.
- Diffus: Einbeziehung der marginalen, befestigten Gingiva und/oder interdentalen Gingiva.
- Diskret: Isolierte Vergrößerung.
Basierend auf der Ätiologie und Pathogenese kann die Gingivavergrößerung wie folgt klassifiziert werden:
- Entzündliche Vergrößerung
- Chronisch
- Akut
- Medikamenteninduzierte Vergrößerung
- ZB: Phenytoin, Cyclosporin, Kalziumkanalblocker wie Nifedipin, Amlodipin und Verapamil.
- Vergrößerungen im Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen
- Bedingte Vergrößerung
- Hormonell (Schwangerschaft, Pubertät)
- Vitamin-C-Mangel
- Plasmazell-Gingivitis (Allergie gegen Kaugummi, Zahnpasta, Esswaren etc.)
- Unspezifische bedingte Vergrößerung
- Systemische Erkrankung, die eine Zahnfleischvergrößerung verursacht
- Leukämie
- Granulomatöse Erkrankungen (Wegener-Granulomatose, Sarkoidose etc.)
- Syndrom
- Bedingte Vergrößerung
- Neoplastische/krebsartige Vergrößerung
- Gutartige Tumore
- Bösartige Tumore
- Falsche Vergrößerung
Epidemiologie der Zahnfleischvergrößerung
Seit den Tagen des Hippokrates belasten Parodontalerkrankungen, die weitgehend durch Zahnfleischvergrößerung gekennzeichnet sind, das menschliche Gebiss. Host, Agent und Umgebung sind die 3 Hauptfaktoren, die die Vergrößerung verursachen. Wirt ist die Mundhöhle; Agent, der verursachende Organismen ist; und Umwelt sind die günstigen Bedingungen für die Entwicklung der Krankheit. Die ursächlichen Faktoren können in 2 grundlegende Klassifikationen wie Lokal und Systemisch unterteilt werden.
- Lokale Faktoren für die Gingivavergrößerung: Sie befinden sich in unmittelbarer Nähe des Parodontiums, z. B. Plaque, Zahnstein, Malokklusion usw.
- Systemische Faktoren für die Zahnfleischvergrößerung: Sie beziehen sich auf die allgemeine Gesundheit und den Stoffwechsel des Patienten.
Studien haben gezeigt, dass Gingivitis allein bei männlichen Kindern häufiger auftritt als bei weiblichen. Es ist bekannt, dass die Pubertät und Schwangerschaft angesichts endokriner Veränderungen im Körper ein übermäßiges Zahnfleischwachstum verursachen. Es wurde festgestellt, dass Dilantin-Natrium, das zur Behandlung von Epilepsie verwendet wird, eine fibrotische Vergrößerung des Zahnfleisches verursacht.
Bestimmte genetische Anomalien und erworbene angeborene Stoffwechselstörungen können eine ungewöhnlich hohe Anfälligkeit für Zahnfleischvergrößerung haben. Es kann auch häufiger bei emotional gestörten Personen auftreten.
Ursachen der Zahnfleischvergrößerung
Eine Zahnfleischvergrößerung kann durch Zahnprobleme wie Plaqueansammlung, schlechte Mundhygiene, unsachgemäße Putztechnik, anatomische Deformationen und Irritationen durch ungeeignete Restaurationen, schlecht sitzende Prothesen und unsachgemäße kieferorthopädische Apparaturen verursacht werden. Auch eine Vielzahl systemischer Erkrankungen kann sich mit einer Gingivavergrößerung als Vitalsymptom präsentieren. Neben Zahnproblemen und systemischen Erkrankungen kann eine Zahnfleischvergrößerung auch durch hormonelle Veränderungen im Körper verursacht werden. Es kann sich auch als Reaktion auf bestimmte Medikamente darstellen.
Diagnose der Zahnfleischvergrößerung
Eine Zahnfleischvergrößerung kann selbst diagnostiziert werden, wenn Warnzeichen wie:
- Geschwollenes Zahnfleisch
- Zartes Zahnfleisch
- Zahnfleischbluten beim Essen und Zähneputzen wird bemerkt.
Klinisch ist sie gekennzeichnet durch lokale Veränderungen des Aussehens, Schwellungen oder Ödeme, Farbveränderung des Zahnfleisches und erhöhte Blutungsneigung bei parodontaler Sondierung. Bei systemischen Erkrankungen wie Leukämie können die Symptome mit spontanen Zahnfleischbluten, Petechien, Schleimhautblässe, herpetischen Läsionen und Candidiasis einhergehen. Eine vollständige Blutuntersuchung kann bei der Diagnose einer zugrunde liegenden systemischen Erkrankung hilfreich sein. Wenn aufgrund der Anamnese und der klinischen Untersuchung keine genaue Diagnose gestellt werden konnte, wird eine Biopsie an einer Gewebeprobe durchgeführt und eine hämatologische Untersuchung durchgeführt. Angemessene Beratung und Aufklärung können bei der Prävention und Erkennung in einem frühen Stadium helfen.
Behandlung der Zahnfleischvergrößerung
Die Behandlung der Gingivavergrößerung basiert auf dem richtigen Verständnis der zugrunde liegenden pathologischen Veränderungen und der zugrunde liegenden Ursache. Die Behandlungsmöglichkeiten sind:
- Behandlung im Primärstadium der Zahnfleischvergrößerung: Im Primärstadium umfasst die Behandlung die Beseitigung des Erregers und der lokalen Reizstoffe, die für die Erkrankung verantwortlich sind. Die Vergrößerung wird in erster Linie durch Entfernung der Plaqueansammlung behandelt durch:
- Skalierung
- Kürettage und
- Wurzelplanung bei Folgebesuchen mit oder ohne Lokalanästhesie.
- Behandlung der medikamenteninduzierten Zahnfleischvergrößerung: Bei einer medikamenteninduzierten Zahnfleischvergrößerung kann eine Änderung der verursachenden Medikation nach Rücksprache mit einem Arzt von Vorteil sein.
- Behandlung von systemischen Erkrankungen, die eine Gingivavergrößerung verursachen: Im Falle einer Vergrößerung, die durch systemische Erkrankungen verursacht wird, kann die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung zu einer teilweisen oder vollständigen Auflösung des Zustands führen.
- Zahnfleischvergrößerungsbehandlung im fortgeschrittenen Stadium: In fortgeschrittenen Stadien kann eine Gingivektomie als Option in Betracht gezogen werden. Es ist ein Prozess, bei dem der vergrößerte Teil des Zahnfleisches entweder chirurgisch oder mit Elektrokauterisation oder Laser eingeschnitten wird.
Antibiotika werden oft verschrieben, um das Infektionsrisiko zu verringern. Eine regelmäßige Nachsorge durch einen Parodontologen wird zur Erhaltung und Begrenzung des Wiederauftretens empfohlen.
Selbstpflege bei Zahnfleischvergrößerung
Da Plaquebildung eine der Hauptursachen für eine Zahnfleischvergrößerung ist, ist eine angemessene Mundhygiene ein Muss. Dazu gehört das Zähneputzen in der richtigen Technik mindestens zweimal täglich mit regelmäßiger Anwendung von Zahnseide und Mundspülung. Der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt, vorzugsweise bei einem Parodontologen, wird für eine regelmäßige Beurteilung und vorbeugende Maßnahmen dringend empfohlen. Man kann auch erwägen, einmal alle 6 Monate zu skalieren, um gesundes Zahnfleisch zu erhalten.